29.06.2010

Hallo zusammen,

Es hätte der perfekte Tag sein können. Wenn nicht, ja es gab ein paar Wehrmutstropfen.
Der erste kam schon beim Wecker klingeln: Laut meinen Damen steht KEIN normaler Mensch Sonntags freiwillig um 5:00 auf, naja nicht jeder ist perfekt.
Der zweite, wir haben die erste Gondel verpasst, ich brauchte Kleingeld für den Parkschein-Automaten und musste dringend an einen Ort, wo früher selbst der Kaiser zu Fuß ging, zuviel Grillgut gestern abend, meine Verdauung gab mir die gelbe Karte. Ich habe aber die erste Gondel noch gesehen.
Der dritte war, dass ich laut meiner Tochter IMMER das falsche Wetter aussuche, einmal regnet es, dann schneit es, dann ist es windig, Nebel, Wolken, heute war es die Sonne. Aber jetzt greife ich etwas voraus.
Dieses hätte ich alles ignorieren können und mein Ding durchziehen können, wenn nicht … davon etwas später.
Es ist wohl die einfachste Art und Weise ein paar Höhenmeter zu machen, man bezahlt seinen Obolus, setzt sich gemütlich hin und wird hochgefahren.
Ein absoluter Höhepunkt kam, als sich unsere Gondel am Stauferhaus vorbei bewegte, ein Trompeten-Solo von der Terrasse „La Montanara“. Genial.
Kaum hatten wir die Gondel und Station hinter uns gelassen kam der Schock, Bei dem Auszug der Kimbern und Teutonen können nicht mehr Leute dabei gewesen sein als am Hochgrat.

Bis zum Hochgratgipfel war es eine Karawane, die sich bis zum Rindalphorn auflösen sollte, dort trennte sich die Spreu vom Dinkel, wie man so schön sagt.

Wir waren noch gut in der Zeit und ich machte mir gute Hoffnungen, dass wir wirklich bis zum Mittag kommen würden, wir waren auf dem Weg runter zur Grüntenscharte, als das Knie meiner Frau wieder mal Ärger machte.
Oben weiter, noch ungefähr 4,5 Stunden und 800 Höhenmeter hoch und 1000 runter und die letzte Talfahrt ist um 16:30, dann mit Zug und Bus zurück nach Steibis.
Die Alternative ist direkt absteigen bis zur Talstation sind es 3 Stunden, aber ohne Zeitdruck, da das Auto dort wartet und kein Bus, Zug oder Sessellift erreicht werden muss.
Also absteigen ganz gemütlich mit vielen Pausen. Zuerst aber Brotzeit, mit Speck, Landjägern, Tomaten, Gurken, Rettich, Salz, Apfel und Obstler, ein Fest, auch für Lukullus, aber wer trägt das ganze Zeug eigentlich immer?
Durch Wald und über Almen ging es zurück zum Auto. Jetzt nur noch einen Sender finden, der das Spiel überträgt. An der Einfahrt nach Immenstadt ist die längste Sommerrodel-Bahn Deutschlands, das mussten Papa und Töchterlein natürlich ausprobieren und wenn da kein Überholverbot gewesen wäre und die 2 Damen, die sich auf Englisch unterhalten hatten und im runter fahren den ganzen Verkehr aufgehalten hatten, nicht dagewesen wären, hätten wir gaaaanz sicher einen neuen Rekord aufgestellt.

Unten angekommen steht es 1:0, so kann es weiter gehen. Noch schnell nach Hinterstein, wo ich einen Laden kenne wo man selbst gemachten Käse und Butter kaufen kann. Nachdem wir die halbe Theke dieses leckeren Genusses in unser Auto gebracht, sind wir noch zur Breitach um unsere erhitzten Füße und andere Gliedmaßen etwas zu kühlen.

In der Zwischenzeit steht es 3:1. Es ist vollbracht, um 20:00 sind wir wieder zu Hause, Essen, Aufräumen, Forum besuchen.
Ach ja, wir waren 6 Stunden mit Pausen unterwegs, angeben war 5 Stunden reine Gehzeit, Traumhaftes Wetter mit Sicht vom Säntis bis Hochvogel, nur ein paar kleine Wölkchen und eine leichte Brise hätten nicht geschadet. Tanjas Knie macht mir Sorge, aber sie ist schon deswegen in Behandlung und Stammgast beim Orthopäden und Krankengymnastik, es kann, nein muss einfach besser werden.
Einen leichten Sonnenbrand habe ich auch, nicht auf der Nase, Ohren, Nacken oder Arme, nein, ich hatte mein Hemd Macho-mäßig offen und da natürlich nicht eingecremt.
Hier noch ein paar Bilder: Bilder
viele Grüße und Prost
Martin