Eine Wanderung zum Brünnstein (1619) im Mangfallgebirge bei Kiefersfelden

04.06.2011

Es ist Freitagabend, ich bin am Rucksack packen als die ersten Zweifel kamen, warum hatte ich den Mund so voll genommen? Gegenüber meinen Frauen, gegenüber meiner Mutter, im Forum? Wusste ich nicht mehr was das letzte Mal passierte? Abbruch 200 Meter unter dem Gipfel, ich hatte die besten Gründe: Es hat geregnet, der Weg und die Stiefel waren schmierig, die Sicht gleich Null.
Aber der Hauptgrund war ganz bestimmt meine Höhenangst, mein Coming-Out sollte später in diesem Jahr kommen… Doch zurück zum Freitag, Immer wieder diese Frage, warum. Wandern könnte ich auch auf der Alb und das ganz ohne Stress, keine Diskussionen über frühes Aufstehen.
Ich muss ehrlich gestehen, ich war überrascht. Meine Frauen waren ohne Probleme, ohne Geschrei und nicht jugendfreier Ausdrücke um 5:00 beim Frühstück. Ich war schon ein bisschen früher auf, Frühstück machen, Kater füttern, Auto fertig laden usw.
Die Fahrt 5:30 ab dauerte 3 Stunden. Es waren 3 einsame Stunden am Steuer, alles schlief, nur die Gedanken im Kopf rasten. Warum tue ich mir das an?
Am Parkplatz beim Restaurant Buchau ( der Parkplatz ist 1,5km vor der Ortschaft) angekommen wurden die Stiefel geschnürt und die Rucksäcke geschultert. Meine Frauen hatten den kürzesten Weg auf der Karte rausgesucht, steil 670 hm hoch. Die Zeit war mit 2 Stunden angegeben, aber ich dachte nicht, dass wir diese Zeit einhalten würden. Aus einem Almweg wurde ein Waldweg, dann ein Wanderweg, immer steil nach oben, teilweise verschlammt, ohne Sicht. Das Wetter war gut, die Sonne war seit München weg, aber es war warm und schwül, ungefähr 20 Grad, sodass wir in kürzester Zeit nassgeschwitzt waren, trotz Netzrückseite am Rucksack, trotz Funktionskleidung.
Zu meiner größten Überraschung waren wir genau nach 2 Stunden oben an der Hütte, jetzt sollte es aber noch mal 300 hm nach oben gehen, Zeitvorgabe war 40 Minuten.
Ich will es kurz machen, nach 40 Minuten waren wir oben. Wie, kann ich nicht genau sagen, ich bin sogar zum Fotografieren angehalten. Am Gipfel ging es zu wie in Schwäbisch Gmünd auf dem Weihnachtsmarkt, also sind wir nicht lange verweilt, sondern über den Normalweg wieder abgestiegen. Ein schöner, steiler Bergweg ohne große Schwierigkeiten brachte uns in 45 Minuten zurück zum Brünnsteinhaus, wo wir erst mal einen Einkehrschwung machten. Wurstsalat, Kuchen, Bier und Skiwasser schmeckten im „schönsten“ Biergarten Bayerns ausgezeichnet.
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht </p><br /><br /><br /><br /><br /> <p>Name: dscf4728.jpg <br /><br /><br /><br /><br /><br /> Hits: 24 <br /><br /><br /><br /><br /><br /> Größe: 34,0 KB <br /><br /><br /><br /><br /><br /> ID: 1060
Aufgestiegen waren wir den Weg 652, zurück sollte es über 657, 654 und 655 gehen, ungefähr 2,5 Stunden. Zuerst war es ein Bergpfad, der sich durch einen steilen Berghang schlängelte, zwar schmal, aber mit schönen Ausblicken. Später wurde es dann der Wirtschaftsweg zu verschiedenen Almen.
Wir kamen nach 2 Stunden wieder am Auto an, das versprochene Gewitter wollte nicht kommen, trotz dem Wolkenaufbau den wir vom Brünnstein-Gipfel beobachten konnten. Jetzt noch kurz nach Österreich zum tanken und dann auf der Autobahn zurück nach Hause.
620km, 6Stunden Autofahrt, ungefähr 1000 Höhenmeter, gewandert in 5,5 stunden reiner Gehzeit, 7,5 Stunden mit Pausen, perfektes Wetter, ein gelungener Tag.

Bilder gibt es unter diesem Link

Gruß Martin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.