Wandern am Westfalenhaus

01.10.2011

Da das Wetter viel versprechend war, der Arm meiner Tochter fast geheilt und ein langes Wochenende an stand, wollten wir noch etwas Bergluft schnuppern.
Wir entschieden uns für das Westfalenhaus im Sellrain.
Das Wochenende hielt was es versprach, sogar der Stau auf dem Rückweg war da.

Tag 1, 01.10.2011:

Ein paar Worte zur Vorgeschichte:
1.) Der Armbruch meiner Tochter verheilte gut und wir hatten einen Arzt-Termin am Mittwoch und hofften natürlich auf das Beste.
2.) Der Wetterbericht war dieses Mal wirklich viel versprechend, nicht so wie wie damals, gleiches Datum, gleiche Gegend.
3.) Der Arzt-Befund war gut, ich fand noch eine Hütte, die erstens noch offen und zweitens kurzfristig noch Plätze frei hatte. Die Wahl fiel auf das Westfalenhaus im Sellrain auf 2276m.
Rucksack packen war etwas chaotisch, aber am Freitag Abend um 11:00 war alles fertig. Abfahrt war 5:15, ausnahmsweise gab es keine Proteste. Die Autobahn war frei, kleinere Nebelfelder, der Fernpass wurde erreicht, Tanken und Frühstückpause, weiterfahrt über Imst, Ötz und Kühthai (Morgens um 9:00 eine Geisterstadt) nach Lüsens auf 1630m.
Das Auto wurde geparkt (4 € am Tag, 8€ für 2-10 Tage). Der Himmel war blau bei 8°. Laut Hinweistafel 2 Stunden zum Westfalenhaus, mein Führer sagt 2,5std wir sollten 2 Stunden und 45 Minuten für die 4,7km und ungefähr 650 Höhenmeter geschafft.
Es gibt 2 Wege von Lüsens, beide gleich weit, wir entschieden uns für den Sommerweg. Der Weg führte zuerst durch Wald und dann am Sonnenhang entlang, immer bergauf,. Der Weg war schmal, aber gut mit überwältigenden Ausblicken. Ab der Hälfte konnten wir die Hütte sehen, sie wollte einfach nicht näher kommen.
Eingecheckt, Bier und Almdudler bestellt für meine Frauen nochKlicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht </p><br /><br /> <p>Name: Westfalenhaus-oktober 2011 023.jpg <br /><br /><br /> Hits: 29 <br /><br /><br /> Größe: 56,8 KB <br /><br /><br /> ID: 1155
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das und um 13:15 sind wir noch Richtung Längentalferner weiter gegangen. Wir machten nochmals 150 Höhenmeter, 5,3km, nicht zu vergessen Brotzeit und Steinmänner:Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht </p><br /><br /> <p>Name: Westfalenhaus-oktober 2011 037.jpg <br /><br /><br /> Hits: 24 <br /><br /><br /> Größe: 48,7 KB <br /><br /><br /> ID: 1159
und waren um 16:00 wieder bei der Hütte. Ein Platz auf der Terrasse wurde schnell gefunden, etwas zum Trinken bestellt und die Aussicht zum Seeblaskogel:Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht </p><br /><br /> <p>Name: Westfalenhaus-oktober 2011 017.jpg <br /><br /><br /> Hits: 23 <br /><br /><br /> Größe: 60,8 KB <br /><br /><br /> ID: 1156, Längentalferner:Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht </p><br /><br /> <p>Name: Westfalenhaus-oktober 2011 019.jpg <br /><br /><br /> Hits: 28 <br /><br /><br /> Größe: 31,7 KB <br /><br /><br /> ID: 1157
und Lisener Fernerkogel:Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht </p><br /><br /> <p>Name: Westfalenhaus-oktober 2011 051.jpg <br /><br /><br /> Hits: 24 <br /><br /><br /> Größe: 62,9 KB <br /><br /><br /> ID: 1158 genossen.
Nachdem die Sonne weg war, wurde es merklich kühler und wir zogen uns zum Essen zurück. Fritatten(Flädles)suppe, Salat und Schnitzel mit Reis und Erbsen waren gut und reichlich. Um 8:00 fielen wir todmüde ins Bett.
Nach 8,5stunden erholsamen Schlaf ging es weiter.

Tag 2, 02.10.2011:
Die Hütte war relativ voll was auch dieses Bild vom Trockenraum zeigt:Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht </p><br /><br /> <p>Name: Westfalenhaus-oktober 2011 059.jpg <br /><br /><br /> Hits: 19 <br /><br /><br /> Größe: 55,5 KB <br /><br /><br /> ID: 1163
Ich weiß es bis jetzt noch nicht, wie ich es geschafft habe meine Damen um 7:00 am Frühstückstisch zu haben. Während des leckeren Frühstücks mit Müsli, Jogurt, Wurst, Käse, Butter und Marmelade, besprachen wir unsere Pläne des Tages, Schöntalspitze(3008m 2,5std), Zischgeles(3004m 3,5-4std), Winnebacher Weißkogel(3182m 3std), Längentaler Weißer Kogel(3217m 3std) oder den Seeblaskogel(3235m 3-4std) standen zur Auswahl.
Wir entschieden uns ganz demokratisch für meinen Favoriten den Hohen Seeblaskogel.
5 Minuten nach 8 Uhr waren wir unterwegs. Anfangs ging es den gleichen Weg wie am Vortag am Hang des Berges entlang, ungefähr 150 hm hoch. Nach ungefähr einer Stunde kamen wir an einen Schuttkegel, den wir hoch mussten. Nach einem Drittel des Weges kam die Sonne und es wurde unangenehm. Zuerst über Geröll, dann losen Kies und zum Schluss ohne Weg über die End-Moräne des Grünen Tatzen Ferners. Insgesamt waren es ungefähr 550 hm Schutt steil nach oben. Schnell war der Gletscher, ohne Steigeisen, überquert. Am Fuß des Gipfelaufbaus haben wir unsere Rucksäcke und Wanderstöcke deponiert und sind die letzten Meter ohne Weg über Blöcke geklettert.
Hier machte sich Nicole´s Arm zum ersten Mal negativ bemerkbar, Klettern mit nur anderthalb Armen ist nicht das Gelbe vom Ei. Trotzdem kamen wir bis 15m unter das Gipfelkreuz, dann ging gar nichts mehr. Also umdrehen, schnell am Grat noch einige Bilder machen und wieder absteigen.
Diesmal mit Steigeisen den Gletscher hinab noch über die Moräne und ein schönes plätzchern für Brotzeit gesucht. Nach allgemeiner Sättigung nahmen wir den Schutt wieder in Angriff. Das bergabgehen war noch mühsamer wie der Aufstieg. Aber auch dies ging vorbei, noch schnell den schönen Bergpfad zurück zur Hütte, Stiefel und Socken ausziehen und noch die letzten Sonnenstunden auf der Terrasse mit einem schönen Bier genießen. Beinahe 8 Stunden, 980 hm und 9,6 km sind wir bei bestem Wetter gewandert.
Der Tag wurde bei gutem Essen und netten Gesprächen abgerundet.

Was oll ich noch groß zum 3.Tag sagen? Die Nacht war erholsam, das Frühstück gut, bis auf den Kaffee, aber in Österreich bin ich da auch nicht verwöhnt( es ist das Wasser). Ein langes Wochenende geht zur Neige, auf der A7 wird Rückreise vorprogrammiert sein. Deshalb habe ich vom Panoramaweg(5std) Abstand genommen und wir sind den Sommerweg wieder herunter gelaufen. das heißt, Tanja ist, sie wollte Zirbenzapfen sammeln, was Ihr auch gelang(5 Beutel voll von den Leckerbissen), Nicole und ich, wir sind weiter oben am Hang entlang Richtung Praxmar. Wir waren aber ungefähr zur gleichen Zeit zurück am Auto. Füsse baden, Gletscherwasser ist auch bei Sonnenschein verdammt kalt.
Abfahrt nach Kühtai, bei der Dortmunder Hütte noch eine Essenspause eingelegt und dann weiter Richtung Fernpass.
Der Stress ging schon hinter Imst los und nach der Abzweigung Ehrwald und Garmisch war die Strasse bis zur Deutschen Grenze zu. Staus bei Kempten und Memmingen, Ankündigungen von noch zwei Staus vor Aalen liessen mich in Memmingen von der A7 abfahtren, Ochsenhausen, Biberach, Ehingen, Blaubeuren und Geislingen waren unsere nächsten Stationen. Trotz aller Tricks und Heimtücke waren wir nicht vor 20:45 zu Hause, 3 Stunden länger als geplant.
Fazite:
1.) Das Westfalenhaus: nach dem Umbau und Anbau immer noch eine gemütliche Hütte mit super Personal und einer wirklich guten Küche, allerdings auch ziemlich teuer.
2.) Die Knie meiner Frau sind wesentlich besser als noch im letzten Jahr
3.) Nicole, trotz gebrochenem Arm ist unverwüstlich, 8 Stunden schwieriger Bergpfade mit 1000 hm kein Problem.
die Bilder sind online.

Gruß Martin

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